Der Beckenboden, ein komplexes System, das bisher in Therapien stark vernachlässigt und oft wenig Beachtung geschenkt wurde.
Der Beckenboden erfüllt entscheidende Funktionen:
1. Stützen, Halten, Aufrichten
Diese Aufgaben sind wesentlich für:
- Die Stützung der inneren Organe
- Die Stabilität des Rumpfes, da er das Kraftzentrum und die Mitte bildet
- Die Stärkung des Rückens
- Das automatische Gegenhalten bei erhöhtem Bauchdruck, wie beim Niesen, Husten, Heben oder Tragen
Mögliche Dysfunktionen:
- Senkung der Blase, Gebärmutter oder des Rektums
- Stressinkontinenz
- Instabilität des Rumpfes
- Becken- und Rückenschmerzen
2. Loslassen, Entspannen, Öffnen
Diese Funktion ist notwendig für:
- Das Wasserlassen
- Die Stuhlentleerung
- Den Geburtsvorgang
Mögliche Dysfunktionen:
- Inkontinenz, sowohl Dranginkontinenz als auch Stressinkontinenz
- Vaginismus
- Vorzeitige Ejakulation
3. Sexuelle Funktion
Diese Funktion ermöglicht:
- Die Erektionsfähigkeit und Ejakulationsverzögerung beim Mann
- Die Orgasmusfähigkeit bei der Frau
- Die Fähigkeit, Genuss und Erleben zu empfinden
Mögliche Dysfunktionen:
- Bei Frauen: Libidoverlust, schwacher Orgasmus
- Bei Männern: Erektionsschwäche, vorzeitige Ejakulation
- Auslöser können Traumata wie Operationen, Geburten oder Gewalterfahrungen sein.